Stadtturm , Innsbruck

Der Stadtturm genannte Rathausturm steht mitten im historischen Kern von Innsbruck, Herzog-Friedrich-Strasse 21. Er wurde 1450 an das schon bestehende Rathaus angebaut. Durch das historische Rathaus erreicht man die in 31 Meter Höhe gelegene Aussichtsplattform.

Der Stadtturm ist ein in der Häuserreihe eingeschlossenes, etwas vorspringendes gotisches Bauwerk. Der massive viereckige Unterbau besteht aus sechs Stockwerken und wird insgesamt in drei durch Kaffgesimse deutlich abgegrenzte Zonen gegliedert. Darüber befindet sich eine Plattform mit eisernem Geländer, welche durch den Aufstieg über die 148 Stufen durch den Turm erreicht werden kann. Oberhalb der Plattform erhebt sich ein schmälerer, achteckiger Aufbau. Dieser besitzt vier halbrunde Erker und einen großen Zwiebelhelm mit Laterne. Der gesamte Turm, ebenso wie Gesimse und Konsolen, sind aus Höttinger Breccie (Nagelfluh) erbaut, wobei der achteckige Aufsatz verputzt ist.

Geschichte

Der 51 Meter hohe Innsbrucker Stadtturm wurde zwischen 1442 und 1450 an das Alte Rathaus angebaut und ist neben dem Goldenen Dachl und der Annasäule ein weiteres Wahrzeichen Innsbrucks. Der Bau des Stadtturmes zeigt das gestiegene Selbstbewusstsein der Bürgerschaft und ihre Entschlossenheit, Ihre Rechte und Freiheiten gegen jedermann zu verteidigen. Sowohl tags als auch nachts versahen Turmwächter ihren Dienst am Turm. Der erste urkundlich bekannte Turmwächter wird 1529 auf Beschluss des Stadtrates zur Tagwache bestellt. Seine Aufgaben bestanden darin, die Stunden auszurufen und die Stadtbevölkerung rechtzeitig vor Feuer oder anderen Gefahren zu warnen. Die letzte Türmerin verrichtete bis 1967 ihren Dienst im Turm.

Der Turm wurde einerseits gebaut, um herannahende Feinde sichten zu können und die Stadtbevölkerung rechtzeitig zu warnen, andererseits diente er dazu, Feuer frühzeitig zu erkennen. Mindestens ein Turmwächter war immer am Turm beschäftigt, um Tag und Nacht über der Stadt zu wachen und für die Einhaltung der Ruhe zu sorgen. Im Mittelalter diente der untere Bereich des Stadtturmes als Stadtgefängnis. Die vergitterten Fenster in den ersten beiden Geschossen erinnern noch heute daran.

Turmspitze

Die ursprünglich gotische Spitze des Turmes wird 1560 vom Stadtbaumeister Caspar Schäbl in einen Renaissance-Zwiebelhelm umgebaut, der bis heute in dieser Form besteht. Zur Ergänzung der Renaissanceformen des Stadtturmes werden 1586 vier schmiedeeiserne Wasserspeier in Delphinform am Turm angebracht. Die erste Turmuhr erhält der Turm im Jahre 1603, gebaut von Erasmus Melchior.